Nach zwei Reisen in unser geliebtes Ontario und dem Verlust unseres geliebten Familienmitglieds (Phil L. Herold) steht eines für uns fest:
Unser Ziel ist klarer denn je und wir wollen wirklich nach Kanada auswandern.
Diese Zeit hat uns gezeigt, wie schnell sich alles verändern kann und wie wichtig es ist, den eigenen Weg mutig zu gehen, solange man ihn gehen kann.
„Gesegnet sind die,
die es wagen zu träumen
und bereit sind, den Preis zu zahlen,
um diese Träume zu verwirklichen.“
– Phil L. Herold
Genau diese Worte tragen wir in uns weiter. Sie erinnern uns daran, dass Niemand kommt und unser Leben für uns zu leben.
Wenn Du spürst, dass da mehr ist, dann darfst Du etwas verändern – für Dich.
Genau an diesem Punkt waren wir vor unserer Entscheidung auszuwandern. Wir wollen nicht länger nur funktionieren, sondern wirklich leben. Ganz am Anfang stellte jeder von uns sich die ehrliche Frage: „Was will ich eigentlich wirklich?“ Und seitdem kommt Bewegung in unser Leben.
Ängste, Zweifel, alte Muster und Sätze, an die wir glaubten – sie waren da. Aber unser starker Wille und Mut zur Veränderung waren und sind viel stärker.
Jeder einzelne Schritt macht uns klar:
„Wir nehmen gerade unser Leben in die Hand!“
Stück für Stück.
Mit ganzem Herzen.♥
Ein Land das uns gerufen hat.
Unsere beiden Reisen waren keine Flucht, sondern ein tiefes Gefühl des Ankommens – ein Zuhausegefühl.
Ontario hat uns empfangen wie ein Ort der schon sehr lange auf uns wartet.
Mit jedem Ort, jedem Lächeln, mit jeder freundlichen und zuvorkommenden Begegnung der Kanadier wuchs in uns diese Gewissheit:
„Hier gehören wir hin. Und hier wollen wir leben.“
Kanada war für uns absolut kein klassischer Urlaub.
Es war ein Ankommen mitten im Leben – echt, frei und tief.
Ein Gefühl von starker Verbundenheit das im Herzen bleibt.
Von Stadtlichtern bis Waldpfaden
Unsere Wege führten uns durch pulsierende Städte und endlose Natur.
Von Toronto über Milton, weiter zu den atemberaubenden Niagara Falls und – mit Dirndl in Gepäck – zum weltbekannten Waterloo Oktoberfest in Kitchener.
Danach zog es uns nordwärts nach Tobermory, an den nördlichsten Punkt der südlichen Landzunge, die in den Lake Huron ragt. Dort, wo das Wasser türkis schimmert und die Felsen Geschichten erzählen, fühlte es sich an, als würde die Zeit stillstehen.
Von dort ging es weiter zum Lions Lookout – ein Ort, der für uns zu einem Herzensmoment wurde. Etwa drei Stunden über Stock und Stein, teils steile Felswege, die uns alles abverlangten. Doch oben angekommen war alles vergessen. Dieser Blick, dieses Gefühl, diese Ruhe. Es war, als würde das Land uns zuflüstern: „Ihr seid hier auf dem richtigen Weg.“
Anschließend ging es weiter nach Wasaga Beach, wo das Wetter sich von seiner schönsten Seite zeigte und einfach nur traumhaft war. Der Lake Huron glitzerte, die Wellen rauschten als würden wir am Ozean stehen – wir genossen die letzten Atemzüge des Sommers. Barfuß im Sand, mit Muffins von Tim Hortons und dem Gefühl purer Leichtigkeit.
Barrie war nur ein kurzer Zwischenstopp, bevor es und nach Bracebridge zog – in die Region Muskoka, die wir zuvor nur von YouTube-Videos kannten. Es war unbeschreiblich, plötzlich einfach dort zu stehen, durch die Straßen zu laufen und diesen Ort selbst live zu erleben. Wir haben uns Zeit genommen, diesen Ort zu erkunden und haben uns dabei immer wieder gedacht: „Wie schön das Leben hier ist.“
Auf unserem Weg lagen auch Orte, an die wir ständig erinnern:
Am Rattlesnake Point, wo wir auf unserer stundenlangen Wanderung durch den Wald Hörnchen, Raupen und sogar eine Schlange sahen. Wir haben den absolut klaren tiefblauen Himmel erlebt(so einen klaren Himmel haben wir noch nie zuvor gesehen) und spürten den Wind in unseren Haaren.
Am Dorset Tower haben wir megatolle Menschen (die dort arbeiten) kennengelernt und haben den wundervollen Ausblick von oben genossen. Der Blick reichte über unendliche Wälder bis zum Horizont.
An den Hilton Falls fanden wir diese tiefe Ruhe, die man nur mitten in der Natur spürt – das Rauschen des Wassers, das Plätschern der Fälle, die Stille dazwischen – einfach sagenhaft.
Mit jedem Kilometer offenbarte dieses Land noch mehr von seiner Seele – kraftvoll, ehrlich, echt.
Und es waren die kleinen Dinge, die uns am meisten berührt haben: Ein freundliches Gespräch im Café oder beim Essen gehen, das Lächeln fremder Menschen und diese besondere Offenheit der Kanadier. Hier hat das Leben ein anderes Tempo – menschlicher, geerdeter, respektvoller.
Kanada – wo Freundlichkeit zu Hause ist
Kanada hat uns nicht nur willkommen geheißen oder fasziniert, sondern uns berührt, geerdet und getragen – mit einer Herzlichkeit, die still wirkt und doch alles verändert. Hier ist Freundlichkeit selbstverständlich und Zeit kein Luxus, sondern Lebensqualität. Diese Offenheit, dieses warme Miteinander – es hat unser Herz tief berührt und unseren Blick verändert. Hier wird das Leben nicht gehetzt, hier wird es gelebt.
Natur. Freiheit. Neubeginn.
Ontario ist Weite. Stille. Kraft.
Ein Ort der Dich daran erinnert wer Du wirklich bist, wenn der Lärm endlich aufhört. Die Wälder, die Seen, die klare Luft.. Sie alle erzählen Geschichten von Mut und Anfängen, vom Loslassen und Wiederfinden.
Und genau irgendwo dazwischen – zwischen all den Momenten – spürten wir in unseren Herzen: Genau das ist unser Weg. Hier wollen wir sein und hier wollen wir bleiben. Unser neues Zuhause.
Zurück in Deutschland mit Herzen voller Sehnsucht.
Zurück in Deutschland fühlen sich unsere Herzen so schwer an.
Als wäre ein großer Teil von uns dort geblieben. Wir reden jeden Tag über Ontario und über das Gefühl das uns dort begleitet hat. Über die Klarheit und Gewissheit, die es in uns geweckt hat.
Wir vermissen es mit jedem Herzschlag und gleichzeitig wächst in uns der Antrieb, unsere Auswanderung Schritt für Schritt weiter umzusetzen.
Denn tief in uns wissen wir: Wenn wir es nicht wenigstens versuchen, werden wir es irgendwann in unserem Leben bereuen. Und der Gedanke: „Was wenn wir uns doch getraut hätten?“, würde uns für immer begleiten.
Diese beiden Reisen waren kein Abschied.
Sie waren nur der Anfang von ALLEM.
Ein stilles Versprechen an uns selbst:
Wir kommen wieder um zu bleiben.
Real Talk – zwischen Vision & Alltag
Eine Auswanderung ist kein spontanes Abenteuer, das man „einfach so“ macht. Und schon dreimal nicht nach Kanada!
Sie bedeutet Planung, Organisation und viele kleine Schritte, die meist im Hintergrund passieren. Vom Aussortieren unseres Hausstands (vom Dachboden bis zum Keller), über Spenden und Loslassen bis hin zur strukturierten Vorbereitung für Kanada. Zum Beispiel Dokumente sortieren und zusammenstellen, Übersetzungen anfertigen lassen, Echtheitsbestätigungen beantragen.. Nur um mal am Rand ein paar kleine Punkte anzusprechen, die es braucht, um über den großen Teich zu gehen – in ein Land, das nicht zur EU gehört.
Man muss es wirklich von Herzen wollen, die Kraft und das Durchhaltevermögen aufbringen.
Bisher wurden wir mehr als einmal gefragt: „Ihr seid ja noch da?“ oder „Wie lange dauert es noch?“
Ganz ehrlich?
DAS wissen wir selbst nicht 🙂
Wir wissen nur: Es ist ein großer Weg, manchmal nervenaufreibend und schweißtreibend – und trotzdem ist er genau richtig!
Denn genau das macht diesen Weg so echt.
Wir gehen jeden Schritt bewusst und tun alles mit Klarheit und Herz, damit es Hand und Fuß hat – und sich nicht zum Himmelfahrtskommando entwickelt 🙂
Über die nächsten Schritte werde ich im nächsten Blogeintrag mehr erzählen – über das, was hinter den Kulissen passiert, während wir Schritt für Schritt unserem neuen Zuhause näherkommen.
Kanada hat uns gezeigt wie Leben sich anfühlen darf.
Kanada hat uns den Spiegel des Lebens hingehalten und hat uns gezeigt was wir wirklich im Leben wollen.
Das Träume keine Zufälle sind, sondern Wegweiser.
Dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern trotzdem zu gehen.
Und genau das tun wir.
Mit klaren Zielen, Bedachtheit, hochgekrempelten Ärmeln, offenen Herzen und der tiefen Gewissheit:
Unsere Reise endet hier nicht – sie beginnt gerade erst.
WildSoulFire – Spruch des Tages:
Folge Deinem Inneren – es kennt bereits den Weg und Dein Ziel.